Nachbarschaftshilfe funktioniert
Quartierleben Neuhegi und die Corona-Nachbarschaftshilfe: Die Stadt Winterthur hat ihre Erfahrungen mit zwei neuen Funktionen ihrer anthrazit App ausgewertet. Beide basieren auf den Ausbaumodulen der anthrazit Plattform.
Dr. Bernadette Sütterlin vom Institut für Nachhaltige Entwicklung (INE) an der ZHAW zog am Frühlingsseminar des Netzwerks Lebendige Quartiere ein positives Fazit: «Die digitale Quartierplattform verhilft lokalen Angeboten zu mehr Sichtbarkeit.» Registrierte Personen hätten während der Corona-Pandemie verstärkt digitale Kommunikations- und Austauschplattformen zur Interaktion mit anderen Quartierbewohnern genutzt.
Neue Angebote geschaffen
Quartierleben Neuhegi wird von 554 Nutzern belebt (Stand März 2021), mehrheitlich von Menschen der Altersgruppe 30 bis 49. Der Anteil der über 60-jährigen liegt bei 25%. Die monatlichen Klickraten liegen stabil über 2000, in Lockdown-Phasen weit höher.
Die Corona-Nachbarschaftshilfe generierte seit ihrem Start 225 aktive Angebote für Risikogruppen. Davon bezog sich die Hälfte auf Hilfestellungen beim Erledigen von Einkäufen. Auf der Quartierplattform wurden ebenfalls Corona-spezifische Angebote platziert, darunter etwa ein Bücherlieferdienst, Take-Away-Angebote, Post für einsame Menschen, Einkaufen oder Gassi gehen mit dem Hund.
Langfristig Beziehungen stärken
Durch die Corona-Pandemie hätten lokale Angebote an Attraktivität gewonnen und würden vor allem von denjenigen Quartierbewohnern mehr genutzt, die auf der Quartierplattform registriert sind, fasst Bernadette Sütterlin ihre Erkenntnisse zusammen. Rückmeldungen der Nutzer würden zudem zeigen, dass Nachbarschaftsbeziehungen auch langfristig über eine digitale Plattform auf Quartiersebene gepflegt werden sollen. «Und die Quartierbewohner wünschen, dass sich die Stadt stärker auf der digitalen Quartierplattform einbringt.»
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Text: Bruno Habegger